Am 10.03.2021 wurde vom Kreistag die Medizinstrategie für das künftige Klinikum Hochrhein verabschiedet. Verantwortet wird die Medizinstrategie von der Klinikum Hochrhein GmbH, die neben den Aufgaben als Grund- und Regelversorger insbesondere Schwerpunkte in den Fachbereichen Innere Medizin, Orthopädie-, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie sowie der Geriatrie als Querschnittsbereich entwickeln wird. Der Kreisbevölkerung wird damit ein umfassendes und in wichtigen Bereichen spezialisiertes medizinisches Leistungsangebot bereitgestellt werden.
Der Nordanbau des Waldshuter Klinikums als Grundlage
Die Grundlagen für die erweiterte Spezialisierung wurden bereits in den vergangenen Jahren durch die Verpflichtung entsprechender Fachexperten gelegt. Ziel ist es, das Klinikum Hochrhein in Waldshut-Tiengen bis zum Einzug in den Neubau auf Grundlage der am 10.03.2021 vorgestellten Medizinstrategie zu einem noch attraktiveren Behandlungspartner im Landkreis zu entwickeln.
Mit der Errichtung des Nordanbaus am heutigen Standort des Klinikums werden die baulichen Möglichkeiten verbessert, um bis zur Fertigstellung des Neubaus in Albbruck eine moderne Medizin anbieten zu können. Das Interimsgebäude bildet somit – fachlich und organisatorisch – eine Brücke zum neuen Klinikum. Mit dem Bezug des Nordanbaus können bereits in der Übergangsphase die Leistungsangebote ausgebaut und Organisationsstrukturen etabliert werden. Nicht zuletzt verbessert sich dadurch auch die räumliche Situation für die Patienten.
Die Medizinstrategie im Einzelnen
Die Medizinstrategie fußt auf einer umfangreichen Datenanalyse der Jahre 2016 bis 2018 für die damaligen Spitäler in Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen sowie auf eine Analyse der Entwicklungen im Gesundheitssektor und in der Demographie. Auf dieser Basis wurde eine Prognose der Fallzahlen für die einzelnen Fachbereiche ermittelt. Für das neue Klinikum wird dabei ein
Fallzahlzuwachs von rund elf Prozent bis 2035 erwartet. Für die wirtschaftliche Sicherheit eines Klinikums ist neben der Grund- und Regelversorgung die Spezialisierung in einzelnen Behandlungsbereichen unabdingbar. Die medizinische Schwerpunktbildung fördert zudem die Attraktivität des Klinikums als Arbeitgeber, was im Wettbewerb um medizinisches Fachpersonal ein bedeutsamer Faktor darstellt. Für das neue Klinikum werden Wachstumschancen unter anderem in der invasiven Kardiologie sowie der Pneumologie prognostiziert. Bereits erfolgreich etabliert wurden im Klinikum Hochrhein die Orthopädie- und Wirbelsäulenchirurgie. 2020 wurde außerdem ein Interventionsarbeitsplatz für Herzkatheter und Gefäßinterventionen in Betrieb genommen.
Für die Pädiatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe wird auf eine enge Zusammenarbeit mit Kinderärzten und dem Medicum (100-prozentige Tochter der Klinikum Hochrhein GmbH) gesetzt. Das Klinikum geht davon aus, dass es, wie vom Kreistag vorgesehen, eine enge Kooperation mit dem Gesundheitscampus Bad Säckingen geben wird. Weitere wichtige Schritte werden im Bereich der Palliativmedizin folgen.
Die Strategie der Schwerpunktbildung und Kooperationen hat das Ziel, der Bevölkerung des Landkreises eine sichere, in der Fläche breite sowie moderne medizinische Versorgung zu bieten.