Hier finden Sie häufig gestellte Fragen rund um den Gesundheitspark und den Neubau des Klinikums und unsere Antworten darauf.
Fragen zum Standort
Warum hat man sich für den Standort Albbruck entschieden?
Im Rahmen eines intensiven Auswahlprozesseses hatten alle Städte und Gemeinden des Landkreises die Möglichkeit, geeignete Grundstücke vorzuschlagen. Das einzige vorgegebene Kriterium war die Grundstücksgröße mit mindestens sechs Hektar. Es sind daraufhin zahlreiche Grundstücksbewerbungen beim Kreis eingegangen.
Anhand eines mit den Mitgliedern des Kreistags erarbeiteten Kriterienkatalogs zur Grundstücksauswahl wurden alle Grundstücke bewertet. So wurden beispielsweise Kriterien, wie die Größe, Beschaffenheit, Lage, Erreichbarkeit im Landkreis, die Bebaubarkeit, Natur- und Umweltrechtliche Fragestellungen sowie die Kosten bewertet.
Auf Basis dieser Bewertungsmatrix hat sich Albbruck als der geeignetste Standort herausgestellt. Der Kreistag hat sich anschließend mit überwältigender Mehrheit für diesen Standort ausgesprochen.
Ist der Standort auch bei einem 100-jährlichen Hochwasser sicher?
Der Standort ist nicht nur bei einem 100-jährlichen Hochwasser sicher, sondern darüber hinaus auch bei extremen Hochwassern und bei außergewöhnlichen Hochwasserereignissen. Dies wurde von Fachleuten und dem Umweltamt bestätigt.
Durch die Beschaffenheit und Lage der Standortfläche mit einer sehr steilen Böschung zum Rheinufer und einem Höhenunterschied von über 18 Metern, wäre selbst bei einem extremen Hochwasser noch ein „Puffer“ von über 10 Metern vorhanden. Auch deshalb wurde von den Experten versichert, dass der Standort in Albbruck keiner Gefahr für Hochwasser ausgesetzt ist.
Wurde bei der Standortsuche berücksichtigt, dass das Klinikum in der Kernzone des Kernkraftwerks Leibstadt liegt?
Dadurch, dass das Kernkraftwerk Leibstadt direkt am Rhein, an der deutsch-schweizerischen Grenze liegt, befindet sich der gesamte Landkreis Waldshut – jeder potentielle Standort miteingeschlossen – zwangsläufig in einem engeren Radius des Kernkraftwerks. Jeder potentielle Standort im Landkreis befindet sich somit in einer unmittelbarer Nähe zum Kernkraftwerk. Dies trifft beispielsweise auch auf den aktuellen Standort in Waldshut zu.
Ist das geplante Klinikum im Falle eines größeren Atomunfalles im Kernkraftwerk Leibstadt noch betreibbar?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Dies hängt nicht zuletzt vom Ausmaß und der Schwere eines kerntechnischen Ereignisses ab. Das Regierungspräsidium Freiburg als für den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen federführende Behörde, der Landkreis Waldshut wie auch das Zentralklinikum halten entsprechende Alarm- und Einsatzpläne vor. Im Fall eines kerntechnischen Ereignisses werden ggf. die erforderlichen Maßnahmen (Verbleib im Haus, Ausgabe bzw. Einnahme von Jodtabletten, Evakuierung) angeordnet und umgesetzt.
Weitere Informationen können Sie auch über https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpf/abt1/ref16/notfallschutz-faq/ erhalten.
Wie sieht es mit der Geruchsentwicklung durch die Kläranlage in unmittelbarer Nähe aus?
Bereits bei der Standortauswahl wurden die Themen Geruch und Lärm im Rahmen von Fachgutachten untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Geruchs-auswirkungen der Kläranlage am Standort in Albbruck unwesentlich sind und durch planerische Maßnahmen wie bspw. die Trennung und Positionierung von empfindlichen und unempfindlichen Nutzungen entsprechend berücksichtigt werden können.
Fragen zum Klinikum Hochrhein
Woraus genau ergibt sich die Zahl von 352 Patientenbetten, und auf Basis welcher Parameter wurde dieser Bedarf errechnet?
Die Krankenhausplanung ist grundsätzlich eine Aufgabe des Landes. Das Land legt auch die Anzahl an stationären Betten fest. Wie hoch diese Anzahl dann genau in einem Krankenhaus ist, ergibt sich auch aus dem medizinischen Angebot des Klinikums und den regionalen Gegebenheiten. Letztlich ist es ein komplexer Prozess, an dem im Fall des Klinikneubaus auch der Landkreis und das Klinikum beteiligt waren.
Grundlage ist eine umfassende Medizinstrategie für das Klinikum Hochrhein, die 2018/2019 mit einem Zeithorizont für das Jahr 2035 erarbeitet wurde. Konkret in diese Strategie eingeflossen sind verschiedene Daten und Annahmen. Dazu zählen:
- die Analyse der medizinischen Leistungsdaten. Das umfasst das Angebot an Behandlungen, diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen in den Krankenhäusern, die Anzahl der tatsächlich benötigten Leistungen und die Häufigkeit.
- Berücksichtigt wurde bei dieser Analyse auch die Entwicklung dieser Leistungen auf Basis der demografischen Entwicklung im Landkreis. Ebenfalls eingeflossen sind Annahmen über die zukünftige erwartete Ambulantisierung, d.h., wie viele Patientinnen und Patienten in Zukunft ambulant und nicht stationär behandelt werden.
- Weiter berücksichtigt wurde auch die Entwicklung der medizinischen Versorgung im Landkreis, u.a. die Schließung der Krankenhausstandorte Stühlingen und Sankt Blasien.
Welche Bedeutung spielt der Krankenhausplan des Landes bei der Ermittlung der Zahl von 352 Betten?
Die Krankenhausplanung liegt grundsätzlich beim Land, konkret beim Sozialministerium. Das bedeutet, dass das Land die Anzahl der Betten für ein Krankenhaus vorgibt. In diese Entscheidung sind beim Neubau des Klinikums jedoch die Annahmen aus der Medizinstrategie eingeflossen (s.o., u.a. demografische Entwicklung, bestehendes Leistungsangebot, künftiger Bedarf an Leistungen etc.)
Auf welche medizinischen Abteilungen bzw. Stationen verteilen sich die 352 Betten?
Folgende Abteilungen werden am neuen Krankenhausstandort betrieben:
- Allgemeine Innere Medizin mit Kardiologie, Gastroenterologie, Pneumologie
- Geriatrie
- Allgemein Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie
- Gynäkologie / Geburtshilfe
Die 352 Betten werden sich auf folgende Stationen verteilen:
- Intensivstation
- Intermediate Care / Schlaganfalleinheit
- Palliativstation
- Vier Allgemeinpflegestationen
- Komfortstation
Welche durchschnittliche Auslastung hält der Landkreis beim Betrieb des eines Klinikums für erstrebenswert bzw. sinnvoll?
Damit das neue Krankenhaus wirtschaftlich betrieben werden kann, wird eine geplante Auslastung von 75-80% angestrebt. Die übrigen Betten stehen für Notfallsituationen bzw. ungeplante Krankenhausaufenthalte zur Verfügung.
Ist die Aussage korrekt, dass beim zukünftigen Zentralklinikum Albbruck jedes zusätzliche Bett oberhalb der Grenze 352 komplett vom Landkreis finanziert werden müsste?
Richtig ist, dass alle 352 Betten, die auf Grundlage des Landeskrankenhausplan bestätigt wurden, im neuen Klinikum förderfähig sind. Jedes weitere Bett wäre nicht genehmigt und ist daher auch nicht förderfähig.
Zum besseren Verständnis: Vom Sozialministerium gefördert wird die rein stationäre Behandlung, d.h. all die Dinge, die in einem Krankenhaus nicht für eine stationäre Versorgungnotwendig sind, werden nicht gefördert. Das sind bspw. Flächen für ambulante Leistungen oder eine Cafeteria.
Ist es richtig, dass im Zentralklinikum Albbruck für jedes zusätzliche Bett über der Grenze von 352 ca. 900.000 Euro veranschlagt werden müssten?
Wenn man die Gesamtbaukosten eines komplexen Krankenhausbaus ins Verhältnis zur Bettenzahl setzt, ergeben sich rechnerische Kosten von mehreren 100.000 Euro pro Bett. Allerdings sind das nicht die tatsächlichen Kosten für ein einzelnes Bett, sondern stellen einen üblichen Kennwert im Krankenhausbau dar. Deshalb ist die Zahl für die Hochrechnung für zusätzliche Betten nur bedingt geeignet.
Dennoch wurde der Fall mitgedacht, dass die derzeit geplante Anzahl der Betten in Zukunft nicht ausreichen könnte. Dann sehen wir direkt im Anschluss an das Klinikum eine Erweiterungsfläche vor. Es besteht also in der Zukunft jederzeit die Möglichkeit die stationären Strukturen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Wir erhalten uns damit alle Chancen und finden das ist eine zukunftsorientierte und auch wirtschaftliche Vorgehensweise. Der Kreistag hat dies in der letzten Sitzung übrigens erneut bestätigt, als er die Leistungsphase 2 freigegeben und die Leistungsphase 3 ausgelöst hat. Dieser Beschluss erfolgte einstimmig.
Wie wird sich die Erhöhung der Bettenzahl auf den zukünftigen Personalbedarf auswirken?
Der Personalbedarf wird entsprechend steigen. Allerdings gehen wir davon aus, dass der Neubau des Klinikums und der gesamte Gesundheitspark es für Fachpersonal attraktiver machen, dort zu arbeiten.
Das moderne und funktionale Gebäude wird Fachpersonal stärker ansprechen. Denn er ermöglicht, dass sämtliche Prozesse im Krankenhaus optimal aufeinander abgestimmt werden und bietet so ein angenehmes Arbeitsumfeld. Auch moderne Medizintechnik wird den Standort für Fachkräfte attraktiv machen. Die Mischung aus stationärer Behandlung in enger Kooperation mit ambulant angesiedelten Fachärzten ist sinnvoll und steigert die Attraktivität des Standorts.
Zudem wird der neue Gesundheitspark sehr gut an den öffentlichen Verkehr angebunden werden. Durch Zug- und Busanbindung sowie ein ausreichend großes Parkhaus ist eine gute Erreichbarkeit gewährleistet.
Darüber hinaus entsteht neuer Wohnraum auf dem Gemeindegebiet der Gemeinde Albbruck. Auch im Gesundheitspark werden sich Möglichkeiten für medizinisches Fachpersonal ergeben. Die Neuorientierung für neues Fachpersonal wird somit kurz- und mittelfristig erleichtert.
Ist das Klinikum so geplant, dass es den Anforderungen auch in zehn Jahren noch entspricht?
Die Erarbeitung der Medizinstrategie erfolgte zunächst auf Grundlage der Leistungsdaten der vergangenen Jahre. Dabei wurden allgemeine Trends und Entwicklungen in der Krankenhausversorgung berücksichtigt. Dazu gehören Einflussfaktoren wie beispielsweise die Fallzahlveränderungen aufgrund des ambulanten Potentials (Ambulantisierung) und Tagesfälle sowie der Rückgang für erwartete Verweildauer-Veränderungen.
Ebenfalls in die Betrachtung mit einbezogen wurden die möglichen Entwicklungsfelder, die für eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung im Landkreis von Bedeutung sind.
Da es trotz der vorgenannten Prognosen nicht möglich ist, genau vorauszusehen wie sich die Medizin in den nächsten Jahren entwickeln wird, soll bei den noch anstehenden Planungen insbesondere darauf geachtet werden, dass künftig eine Nutzungsanpassung möglich ist. Mit geringem Aufwand sollen dadurch zukünftige Entwicklungen umgesetzt werden können.
Wie sieht es mit der Notaufnahme aus? Wie groß wird diese dimensioniert sein?
Die Notaufnahme am Standort Waldshut stößt durch die rasant wachsenden Patientenzahlen zunehmend an ihre Grenzen. Im Neubau ist diese ausreichend groß konzipiert.
Die Politik arbeitet derzeit an der Umsetzung und Etablierung der sogenannten integrierten Notfallzentren. Dies bedeutet, dass die kassenärztliche ambulante Notfallversorgung und die stationäre Notfallversorgung räumlich aneinander gegliedert werden. Diese räumliche Zusammenlegung wird im Neubau entsprechend umgesetzt.
Wird der Platz auf dem Grundstück ausreichen, um alle Fachbereiche und weitere Leistungen unterzubringen, auch künftige? Wie sieht die Zukunftsentwicklung aus?
Was die künftige Bettenzahl angeht, ist das künftige Zentralklinikum nach heutigem Stand sehr gut aufgestellt. Wie sich die Medizin entwickelt bleibt abzuwarten.
Einige Bereiche der ambulant fachärztlichen Versorgung, wie bspw. die Urologie, sind gut ausgebaut. Zudem sind diese als Kooperationspartner bzw. Belegärzte im Klinikum tätig. Wir stellen jedoch fest, dass im Bereich der Gynäkologie die Facharztversorgung im Landkreis an ihre Grenzen kommt. Diesen Herausforderungen müssen wir uns stellen.
Im Fachbereich der Pädiatrie, sprich der Kinder- und Jugendmedizin, soll am künftigen Klinikum ebenfalls ein Angebot entstehen. Die Hochrechnung hat ergeben, dass es für eine stationäre Fachabteilung nicht ausreichen wird. In Form von Kooperationen soll jedoch eine ambulante oder belegärztliche Behandlung und Kontaktaufnahme für Eltern mit Kindern am neuen Klinikstandort sichergestellt werden.
Welche Vorteile ergeben sich im neuen Klinikum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Am neuen Klinikstandort in Albbruck ergibt sich eine Vielzahl von Vorteilen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber auch für die Patienten und Besucher.
Aktuell fehlen am Standort in Waldshut Parkplätze. Im geplanten Parkhaus am Gesundheitspark werden künftig ausreichend Parkplätze für die Nutzer zur Verfügung stehen. Zudem ist die Nähe zu weiteren Dienstleistungen gegeben, so z.B. auch zu Kindertagestätte/Kindergarten. Durch die nahezu Rundum-Versorgung sowie das Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Gesundheitspark entsteht ein Paket an attraktiven Leistungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies soll auch zu einem guten Betriebsklima beitragen.
Stichwort Klinikum der kurzen Wege: wie werden sich die Wege für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten?
Das neue Klinikum wird vollständig modernisiert und digitalisiert sein. Die Laufwege für unsere Mitarbeiter werden reduziert, z.B. durch eine Rohrpost und voll automatisierten Logistikwegen im Haus.
In den weiteren Planungen sollen zudem die Beziehungen der Räume zueinander betrachtet werden, um so, eine effiziente Anordnung und damit kurze Wege zwischen den Räumlichkeiten an die Bedarfe der häufigsten Abläufe zu erreichen. Dies schließt die optimale Aufstellung der Notfallversorgung mit ein.
Gibt es für das DRK auch einen Standort vor Ort?
Westlich der Klinikfläche ist ein Standort für das DRK und die Rettungswache eingeplant.
Wie viele Arbeitsplätze wird es am Standort in etwa geben inklusive Kita, Restaurants, etc.?
Eine verlässliche Zahl kann im jetzigen Planungsstadium nicht genannt werden.
Nimmt man aber die aktuelle Mitarbeiterzahl am Klinikum am Standort Waldshut zu Grunde, die bei ca. 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt, werden mit den weiteren Nutzungen im Gesundheitspark voraussichtlich mehr als 1.000 Arbeitsplätzen am neuen Standort entstehen.
Wird das Parken im Parkhaus für Besucher und Begleiter/Fahrer der Patienten gebührenpflichtig sein?
Das geplante Parkhaus wird kostenpflichtig sein. Über die Ausgestaltung und Höhe kann aktuell keine Aussage getroffen werden.
Wie ist neben der baulichen bzw. der medizinischen Planung die betriebswirtschaftliche Planung zu sehen? Wird das neue Klinikum ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaften?
Bei den aktuellen baulichen Planungen wird insbesondere auch auf die Wirtschaftlichkeit bei den Betriebskosten geachtet. Ziel ist ein wirtschaftliches Gebäude sowohl hinsichtlich Invest- als auch Betriebskosten, was sich auch auf das Ergebnis auswirken wird.
Der vorgesehenen Planbettenzahl liegt zudem eine Betrachtung des zukünftigen Kapazitätsbedarfs zu Grunde mit dem Ziel, eine gute Auslastung zu erreichen. Hier wurden u. a. auch demografische Entwicklungen berücksichtigt.
Zudem werden zusätzlich zu den Fachbereichen der Grund- und Regelversorgung Spezialbereiche etabliert, wie beispielsweise ein Herzkathetermessplatz, die zusätzlich zur Wirtschaftlichkeit beitragen.
Wir möchten bereits während der Planungs- und der Umsetzungsphase ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen. Hier war das Klinikum auf gutem Kurs, allerdings schlägt sich die Corona-Situation aktuell wie auch bei umliegenden Kliniken immer deutlicher bei den Finanzen des Klinikums nieder.
Insofern lässt sich für die Zukunft sagen, dass die geplante Ausrichtung auch vor einem betriebswirtschaftlichen Hintergrund erfolgt und ein ausgeglichenes Ergebnis zum Ziel hat. Wie sich das Ergebnis tatsächlich entwickelt, hängt allerdings auch von weiteren Einflussfaktoren wie z.B. der Corona-Situation und den zukünftigen gesetzlichen Finanzierungsregelungen sowie den personellen Ressourcen ab.
Was passiert mit dem Klinikum in Waldshut? Welche Nutzung ist geplant?
Eigentümer des Klinikgebäudes ist der Spitalfonds Waldshut. Da das Klinikum nach der Fertigstellung vollständig in das neue Klinikgebäude in Albbruck umziehen wird, geht das Gebäude in Waldshut zurück an den Spitalfonds bzw. die Stadt Waldshut-Tiengen. Die künftige Nutzung liegt dann in der Verantwortung von Spitalfonds/Stadt.
Dies betrifft nicht den im Sommer 2021 in Betrieb genommenen Nordanbau. Hier wird eine Nachnutzung angestrebt, die sowohl nachhaltig, wirtschaftlich und zukunftsfähig ist.
Ist im neuen Klinikum auch eine Kinderklinik (Pädiatrie) geplant?
Derzeit wird der Bereich Pädiatrie (Kinderheilkunde) im Landkreis Waldshut nicht angeboten. Auch im neuen Klinikum wird es aufgrund der demografischen und medizinischen Entwicklung sowie der notwendigen personellen Ressourcen ebenfalls keine Fachabteilung Pädiatrie geben.
Im Bereich der Kinderheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe ist eine enge Zusammenarbeit mit Kinderärzten und dem Medicum, als 100-Prozent-Tochter der Klinikum-Hochrhein-GmbH, vorgesehen.
Sind 350 Betten für die Versorgung des Landkreises ausreichend?
Es liegen zwar schmerzliche Krankenhausschließungen im Kreis hinter uns, aber die Betten können nicht 1:1 aufgerechnet werden. Die Politik sowie der medizinische Fortschritt führen zunehmend zur Ambulantisierung, welcher Rechnung getragen werden muss. Herr Dr. Schlaudt wird in seinem Vortrag darauf eingehen. Volle Notaufnahmen sind kein Problem mangelnder Betten.
Sind schon räumliche Aufteilungen (Notaufnahme/Radiologie/Chirurgische Ambulanz und Rettungsdienst -Anfahrt) zu sehen?
Bei den aktuellen Planungen geht es nun um die inhaltliche Gestaltung, sprich insbesondere auch um die Anordnung der Räume und die Wege zwischen den Räumlichkeiten.
Wie ist die Aufteilung der Patientenzimmer angedacht?
Die Planungen hierzu laufen, sie sind jedoch noch nicht so weit fortgeschritten, um diese Frage im Detail beantworten zu können.
Wie sehen die Pläne für die Geburtshilfe aus?
Auch im neuen Klinikum wird es die Fachabteilung Geburtshilfe geben. Nähere Informationen ergeben sich im Fortschritt der Planungen.
Welche Konsequenzen ergeben sich aus der geplanten Krankenhausreform (Stand Juli 2023) auf Bundesebene für die Planungen in Albbruck?
Bereits vor einigen Jahren hat sich der Landkreis mit dem Neubau für eine Neugestaltung der Gesundheitsversorgung entschieden. Mit der Planungsgrundlage von 350 Betten sind wir im Hinblick auf die Krankenhausreform auf dem richtigen Weg.
Das Klinikum Hochrhein hat sich bereits in den letzten Jahren spezialisiert und weiterentwickelt (Ausbau des Intensiv-Bereichs, Etablierung des Zentrums für Orthopädie, der Klinik für Pneumologie und dem Herzkathetermessplatz) und entspricht somit dem Level II der aktuellen Strukturreform.
Sind im Raumkonzept bedarfsgerechte flexible Zuordnungen der Betten und Isolationen umsetzbar?
Ja, das Raumkonzept wurde unter den Eindrücken der ‚Coronazeit‘ besonders sensibel entwickelt. Trotz Prognosen ist nicht genau vorauszusehen wie sich die Medizin in den nächsten Jahren entwickeln wird oder bspw. neue Pandemien bewältigt werden müssen.
Bei den Planungen zum neuen Klinikum werden trennbare Funktionscluster der bettenführenden Einheiten berücksichtigt und flexible Nutzungsanpassungen möglich sein.
Welche moderne, praxistaugliche telemedizinische Vernetzung mit den übrigen medizinischen und Pflegeeinrichtungen und -diensten im Kreis ist über die offizielle klassische Gematik hinaus vorgesehen?
Seit 2017 arbeitet das Klinikum an einer umfassenden Digitalisierung der eigenen Prozesse. Darüber hinaus werden an vielen Stellen mit Partnern im Kreis die digitale Vernetzung und telemedizinischen Angebote angedacht und Möglichkeiten diskutiert.
Gibt es Konzepte zur Personalgewinnung und –Haltung, insb. im pflegerischen und ärztlichen Bereich?
Der Personalmangel im Gesundheitswesen, insbesondere bei den medizinischen und pflegerischen Fachkräften sowie bei den Ärzten, ist deutschlandweit ein großes Problem. Deshalb entwickelt das Klinikum Maßnahmen und Angebote wie beispielsweise Mitarbeiterevents und Sportangebote, um neues Personal zu akquirieren, aber auch um die bereits vorhandenen Mitarbeiter zu halten.
Am neuen Krankenhausstandort wird es genügend Arbeitsplätze geben, sodass grundsätzlich alle Mitarbeiter an den neuen Standort wechseln können. Durch ein umfangreiches Angebot um das Klinikum herum – Beispiele sind Kinderbetreuung, bezahlbaren Wohnraum, ausreichend Parkplätze, der einfachen Erreichbarkeit mit ÖPNV oder Rad – sollen die Mitarbeiter dann idealerweise mittel- bis langfristig an das Klinikum gebunden werden.
Fragen zum Gesundheitspark Hochrhein
Ich würde mich gerne im Gesundheitspark ansiedeln - was muss ich tun?
Wir freuen uns über alle Interessenten, die Teil des Gesundheitsparks Hochrhein werden möchten. Gerne dürfen Sie sich auf der Seite „Partner und Dienstleister gesucht!“ registrieren oder Sie melden sich unter gesundheitpark@landkreis-waldshut.de direkt bei uns per E-Mail.
Bis wann sollen die Wohnungen fertig sein?
Die Wohnungen im Gesundheitspark sollen bis zur Fertigstellung des Klinikums in 2029 fertiggestellt sein.
Welche Vernetzung ist (insbesondere im geriatrischen und Pflegebereich) mit bestehenden Einrichtungen im Kreis beabsichtigt?
Das Klinikum Hochrhein verfügt bereits heute über eine Fachabteilung Geriatrie. Im Rahmen des Entlassmanagements wird eng mit den umliegenden Pflegeeinrichtungen zusammengearbeitet. Dieses Angebot wird künftig eher ausgebaut und stellt ein wichtiges Thema im Rahmen der ganzheitlichen Gesundheitsversorgung dar. Ob auf dem Campus des Gesundheitspark Hochrhein auch stationäre Pflegeeinrichtungen, andere Wohn- und Hilfsangebote für ältere Menschen oder Einrichtungen für Personen mit Einschränkungen entstehen, werden wir im Rahmen der zeitnahen Entwicklung untersuchen.
In welchem Umfang (Anzahl und Größe Wohnungen/Apartments, Anzahl Betreuungsplätze) ist die Schaffung betriebseigenen Wohnraums sowie betriebseigener Kinderbetreuung vorgesehen?
Im Rahmen der Entwicklungen zum Gesundheitspark ist auch der Bau von Mikroapartments/ Wohnungen, sowie der Altenpflege vorgesehen.
Fragen rund um die Anbindung des Gesundheitsparks Hochrhein an den ÖPNV und die Straße
Wie ist der Anschluss an den ÖPNV geplant, insbesondere an die Bahn?
Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr wurde im Rahmen der städtebaulichen Planungen umfassend berücksichtigt. So ist vorgesehen, die bisher bestehenden Buslinien ohne Umwege über die Fläche des Gesundheitsparks zu führen und das Angebot über zusätzliche Linien ggfs. auszubauen. Zudem soll eine Verbindung an den Bahnhof in Albbruck eingerichtet werden.
Ist die Erreichbarkeit des Krankenhauses für Autofahrer entsprechend den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschuss (kurz G-BA) innerhalb von 30 Minuten gewährleistet?
Die Erreichbarkeit (mit dem PKW innerhalb von 30 Minuten) der Standorte war ein Kriterium der Bewertungsmatrix im Rahmen der Grundstücksauswahl.
Die Auswertungen zeigten, dass der Standort in Albbruck für mehr als 80% der Kreisbewohner innerhalb von 30 Autofahrminuten erreichbar ist. Damit lag Albbruck gemeinsam mit Dogern auf dem ersten Rang. Ein Standort, der für alle Kreisbewohner innerhalb der 30 Minuten erreichbar wäre, konnte aufgrund der topografischen Lage des Landkreises nicht gefunden werden.
Ist die Verkehrssituation auf der B34 durch das Nadelöhr Waldshut von Osten im Notfall ein Problem? Wie wird dies bei den Planungen berücksichtigt?
Um den Krankenhausstandort Albbruck von Osten kommend erreichen zu können, ist zunächst die Stadt Waldshut zu passieren. Dies ist auch aktuell am Standort in Waldshut der Fall, da sich das Klinikgebäude am westlichen Ende der Stadt befindet. Insofern ergibt sich für den neuen Standort in Albbruck dadurch keine zusätzliche Zeitverzögerung.
Durch Verbesserungsmaßnahmen im Stadtverkehr, wie z.B. Schwerlastverkehr oder der Grenzübergang zur Schweiz, soll die Situation punktuell entschärft werden, sodass wie bisher auch im Notfall die Rettungswege entsprechend gewährleistet sind.
Die unzuträgliche Verkehrssituation in Waldshut soll im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans und der dort vorgesehenen durchgängigen und leistungsstarken Ost-West-Verbindung der A98 am Hochrhein verbessert werden.
Wird bis zur Fertigstellung des Klinikums die Albtalstraße wieder nutzbar sein? Oder muss man immer durch das Nadelöhr Waldshut fahren?
Über den aktuellen Stand zu den Sanierungen der Albtalstraße können Sie sich auf der Webseite des Landkreises Waldshut unter https://www.landkreis-waldshut.de/aktuelles/sanierung-der-albtalstrasse-l-154 informieren. Dort haben wir alle uns vorliegenden Informationen für Sie zusammengefasst.
Werden ausreichend viele Ladestationen für Elektroautos im Parkhaus zur Verfügung stehen?
Die technische Masterplanung sieht u.a. vor, Lademöglichkeiten in ausreichender Anzahl und mit hoher Flexibilität an die Nutzung im Parkhaus vorzuhalten.
Spielt das Thema Elektromobilität in Bezug auf Lärmminimierung für die Anlieger auch eine Rolle?
Im Rahmen der technischen Masterplanung wurde bereits oberflächlich auch das Thema Elektromobilität betrachtet. Die Berücksichtigung wird für die zukünftige Ausgestaltung des Gesundheitsparks als wichtig erachtet, deshalb sollen diesbezüglich detailliertere Untersuchungen noch folgen.
Wird es zwei weitere Kreisverkehre geben - in östliche und westliche Richtung und wo werden diese hinführen?
Ja, es wird zwei Kreisverkehre geben. Den Knoten West, der in den Gesundheitspark hineinführt und westlich in Richtung Hauenstein führt sowie den Knoten Ost in Richtung Waldshut, welcher aus dem Gesundheitspark hinausführt.
Wie ist die Linienführung der Busse vorgesehen bzw. wo sind die Haltestellen? Momentan läuft die Linienführung an der Bahnlinie entlang.
Der Gesundheitspark wird örtlich an den Bahnhof Albbruck angebunden und regional entlang der Rhein-Achse Waldshut-Bad Säckingen. Die Haltestellen werden sich an der Plaza befinden.
Bleiben die Bushaltestellen in der Hauensteiner Str. in Albbruck?
Die genaue Verortung der Haltestellen wird sich im Laufe der Planungen konkretisieren. Wir sind im Dialog mit den Verantwortlichen für den ÖPNV.
Wie sieht es mit der Erreichbarkeit des Klinikums aus, insb. im Hinblick auf die geltenden Hilfsfristen für Rettungsfahrzeuge, Stichwort „Golden Hour“? Und welche Lösungen sind hier ggf. vorgesehen?
Im Rahmen der Standortauswahl wurde insbesondere auch das Thema „Erreichbarkeit“ überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass der Klinikstandort in Albbruck die notwendigen Kriterien erfüllt.
Die Hilfsfristenregelung bezieht sich auf das Eintreffen geeigneter Rettungsmittel am Notfallort (wobei hier ausdrücklich auf Notfälle mit Straßen-Erreichbarkeit verwiesen wird). Nicht berücksichtigt sind die Verkehrslage, der Straßenzustand und große Entfernungen.
Sicherlich verfügt der Landkreis aufgrund seiner topografischen Lage – mit den Bergen und Tälern – über lange Rettungswege. Die Luftrettung spielt hier daher eine nicht unwesentliche Rolle, um weiter entfernt gelegene Orte zu erreichen und die Patienten adäquat medizinisch zu versorgen. Konzepte zur Luftrettung sind in Planung.
Fragen und Antworten zur Nachhaltigkeit
Wie sieht es mit der Energieversorgung des Gebäudes aus? Soll dieses nachhaltig betrieben werden?
Das Thema Energieversorgung bzw. Wärmeversorgung wurde im Rahmen der technischen Masterplanung umfassend untersucht, mit dem Ziel, diese nachhaltig zu gestalten.
Bei der Stromversorgung soll dies insbesondere durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen erfolgen.
Eine nachhaltige Wärmeversorgung ist einerseits durch die Nutzung der Abwärme der benachbarten Kläranlage vorgesehen. Zudem sind Geothermie-Brunnen auf dem Gelände geplant. Die so gewonnene Wärme soll dem Gesundheitspark über ein sogenanntes Wärmenetz zugeführt werden.
Stichwort nachhaltige Energieversorgung. Ist eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Klinikums geplant? Wäre zusätzlich/alternativ auch ein Photovoltaik-Park entlang der Böschung zum Rhein möglich?
Nach Möglichkeit soll eine Photovoltaik/-Solaranlage auf den Dächern des Klinikums angebracht werden. Dies ist jedoch noch abhängig vom Hubschrauberlandeplatz. Sofern Beeinträchtigungen des Landeanflugs absehbar sind, wird nur eine eingeschränkte Umsetzung möglich sein.
Weitere Fragen
Warum wird nicht das leerstehende Klinikum in Bad Säckingen ertüchtigt anstatt neu zu bauen?
Diese Möglichkeit wurde geprüft, jedoch schied eine Ertüchtigung des Spitals als Alternative aus. Zudem wird das ehemalige Klinikgebäude zum Gesundheitscampus umgebaut.
Für eine Ambulantisierung der medizinischen Versorgung braucht es eine gute ambulante Pflege und ärztliche Versorgung, was wird der Landkreis hierfür tun?
Der Landkreis Waldshut und das Klinikum Hochrhein versuchen mit den Beteiligten – ambulante medizinische Versorgung, Physiotherapeuten, Pflegedienste, etc. – kooperative und telemedizinische Angebote zu entwickeln, um weiterhin eine gute medizinische Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Das ehemalige Krankenhaus in Stühlingen steht leer. Wo werden die Anwohner im Notfall schnell versorgt?
In Stühlingen soll ein Primärversorgungszentrum entstehen. Wir sind aktuell an den Planungen zur Umsetzung.